Lars Duppler

Dienstag 27.09.2022 20:00 Uhr | Eintritt 17,- Euro | Abendkasse 20,- Euro | Streaming 10,- Euro

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Unbound
Lars Duppler ist ein Geheimtipp, den fast jeder kennt: Von John Taylor und Joachim Kühn ausgebildet, Finalist beim Martial Solal Klavierwettbewerb, unterwegs mit eigenen Bands und an der Seite von Niels Klein, Jens Düppe, Nils Wülker und vielen mehr. Wenn einer wie er, inzwischen selbst Dozent, sich unmittelbar nach dem ebenso leidenschaftlichen wie erfolgreichen Soloprogramm »Naked« freischlägt und sein nächstes Projekt »Unbound« titelt, also eher entfesselt als nur ungebunden, ist das ein klares, gutes Zeichen.
Das neue Trio mit seinen langjährigen Kollegen und Freunden Denis Gäbel und Jens Düppe funktioniert wie Duppler sagt, »ohne Netz und doppelten Boden« und ist »eine logische Erweiterung des Solo-Programms«, nämlich durch die Unterstützung des Saxophons im melodischen und durch Düppes Schlagzeug im rhythmischen Bereich. Das »unbound« im Bandnamen bezieht sich auf die Freiheit der Besetzung, das musikalische Konzept bleibt offen: Das Trio kann Stücke spielen, die auch in sein Piano-Solo-Programm passen könnten, es macht aber auch Druck im unteren Frequenzbereich, denn trotz des fehlenden Basses kommen Vamps und rockige Parts nicht zu kurz.
»Durch die Besetzung mit Fender Rhodes und Moog statt Piano habe ich soundmäßig ganz andere Möglichkeiten«, sagt Duppler. »Mit den verschiedenen Effekten habe ich gewissermaßen ein zusätzliches Instrument an der Hand – das Schaffen von »Soundräumen« ist in Verbindung mit den Mitmusikern eine schöne neue Möglichkeit: Die Musik kann atmosphärisch atmen, aber eben auch rockig sein. Harmonisch bin ich trotzdem ungebunden und halte mir alle Optionen offen – und das Saxophon erdet die Musik Richtung Jazz.« Gekonnt und bewusst nutzen die drei Musiker die »freien« Räume, die ihnen einerseits die Besetzung öffnet und die sie sich andererseits erspielen. Die Transparenz, die ihnen diese Ungebundenheit bietet, macht das Trio so besonders – autark und ungezügelt, Musikgenuss »unbound«.

Foto: Sandra Stein